Die geheimen Ikonen des Mopsordens

Die Ikonen des Mopsordens der Künstlerin Ingrid Marschang sind eine Kostbarkeit; seltene und wertvolle Ikonen, die den Freigeist des Mopses und seine Menschlichkeit aufleuchten lassen, in traditioneller Weise erschaffen.  

Der deutsche Philosoph und Essayist, Odo Marquard, konstatierte einmal, dass der Mops deswegen Mops heißt, weil die Menschen sich ihre Menschlichkeit von ihm mopsen müssten. Man kann es so formulieren: Was Jesus und den Mops verbindet, ist die Menschlichkeit. Was sie trennt, ist das Kreuz.

Die Vorliebe des Mopses für Kirchen, Klöster und Nonnen, überhaupt für den Glauben, ist eine sehr ernste und gewichtige Angelegenheit. Denn der Mops war immer schon ein Freidenker. Als Wappentier des Mopsordens stellt er sich bereits im 18. Jahrhundert gegen den Papst. Er fühlte sich der Aufklärung verpflichtet. Humor, Standfestigkeit, Treue und Liebe gehören zu seinem Charakter und wurden zum Symbol des Mopsordens. Der Mopsorden war ein Geheimbund der Freimaurer, die Papst Clemens XII verboten hatte. Inspiriert von den Freimaurern haben sich bereits 1740 in ganz Europa Mops Logen gegründet. Die Angehörigen der geheimen Logen nannten sich Möpse und jede Loge hatte einen weiblichen und einen männlichen Logenmeister, die sich Großmöpsinnen und Großmöpse nannten und sich halbjährlich in der Logenleitung abwechselten. Lediglich der männliche Großmeister hatte kein weibliches Pendant. Der Mopsorden war eine Elitensache. So war beispielsweise sogar Wilhelmine von Preußen, Schwester Friedrichs des Großen, Großmöpsin. Die Anwärter mussten katholisch sein und das Aufnahmeritual bestehen.

Ingrid Marschang, Madonna mit Mops – Ikone des geheimen Mopsordens, 2016
Eitempera, Ölkreide und Vergoldung auf Fichtenholz, 14 x 14 cm

Das Kabinett befindet sich im Aufbau.